Obwohl wir bei HarzOptics meistens sogar mehrere F&E-Vorhaben gleichzeitig verfolgen, nehmen wir nur äußerst selten an öffentlich geförderten Forschungsprojekten teil – das letzte Mal 2010 / 2011 an AUBELE. Die Hauptursache hierfür ist, dass wir die meisten F&E-Vorhaben aufgrund von Marktzwängen vergleichsweise schnell und unter eher unkonventionellen Arbeitsbedingungen (sprich: wir schlagen uns Nächte und Wochenenden im Labor um die Ohren) realisieren müssen, was sich leider nur schwer mit der oft langwierigen Beantragung von Fördermitteln sowie den zumeist auf klassischen „9-to-5-Jobs“ basierenden Abrechnungsmodalitäten verbinden lässt.
Umso mehr freuen wir uns natürlich, wenn sich ab und an dann doch mal die Gelegenheit ergibt, in einem Projekt mitzuwirken, dessen Ergebnisse nicht unmittelbar monetarisierbar sein müssen, und das daher mit der erforderlichen Zeit und Muße angegangen werden kann, um eine öffentliche F&E-Förderung in Anspruch nehmen zu dürfen. Mit „fast care“ – einem Teilprojekt des BMBF-Forschungsclusters „fast 2020“ (fast actuators sensors & transceivers) – dürfen wir uns ab August diesen Jahres wieder einmal an einem solchen Projekt beteiligen – dem bislang umfangreichsten und technisch herausfordernsten in unserer nunmehr fast zehnjährigen Unternehmensgeschichte.
Das Ziel des an der Hochschule Harz koordinierten Teilprojekts besteht in der Entwicklung eines echtzeitfähigen Sensordaten-Analyse-Frameworks für intelligente Assistenzsysteme zum Einsatz in den Bereichen AAL, eHealth, mHealth, Tele-Reha und Telepflege. Das System soll perspektivisch eine Latenzzeit von weniger als 10 Millisekunden aufweisen, was die Erstellung und Analyse medizinischer Echtzeit-Lagebilder und damit Anwendungen wie etwa eine Echtzeit-Sturzprävention ermöglichen würde. Die HarzOptics GmbH entwickelt im Kontext dieses Frameworks ein verteiltes Sensorsystem zur spektroskopischen Untersuchung der Zusammensetzung von Raumluft, welches
(a) Daten zur Qualität der Raumluft an AAL-Anwendungen liefern könnte, die auf dieser Basis selbst Maßnahmen zur Optimierung der Luftqualität ergreifen (Home Automation) oder aber den Nutzern/innen entsprechende Handlungsempfehlungen geben.
(b) über die langfristige Beobachtung der sogenannten Volatile Organic Compounds (VOC – einer Vielzahl von chemisch-organischen Stoffen, die in äußerst geringen Konzentrationen in Raum- und Atemluft auftreten) Aussagen über mögliche Gesundheitsgefährdungen für und auch über den Gesundheitszustand von Personen ermöglichen soll, die sich regelmäßig in den durch das System überwachten Räumlichkeiten aufhalten.
Über den weiteren Fortgang dieses Projekts werde ich selbstverständlich sehr gerne hier im Blog berichten, welches wir in diesem Zusammenhang nach fast einjähriger „Pause“ wieder reakivieren und mit neuem Leben füllen möchten. Angedacht sind unter anderem die – schon länger angekündigte – Artikelserie zur Beleuchtungsplanung nach der DIN EN 13 201 mit DIALux und QGIS sowie weitere Auszüge aus den Lehrmaterialien unseres Fernlehrgangs „Technische Optik“, der – nach einem für uns ein wenig enttäuschenden Start – hinsichtlich der Teilnehmerzahlen langsamen ebenfalls an Fahrt aufnimmt.
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Pingback: Einladung zur Vorstellung von fast care SAMBA am Tag der Demografiefolgenforschung an der Hochschule Harz | HarzOptics GmbH - 7. August 2017